Neumond in Stier – Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen …

Dieser Neumond am 30.04. in Stier ist begleitet von einer partiellen Sonnenfinsternis. Damit befinden wir uns in einer energetisch spannungsreichen Zeit, denn Finsternisse bergen große Wachstumspotenziale in sich. Sie haben eine immense Hebelwirkung und Nachwirkung (bis zu 6 Monaten) besonders für jene unter uns, deren persönliche Planeten im Horoskop durch diese Finsternis aktiviert werden.

Das ist der Fall, wenn du Planeten und/oder andere wichtige astrologische Größen auf 10 – 11 Grad Stier stehen hast. Denn dieser Neumond, diese Sonnenfinsternis findet auf 10 Grad und 28 Bogenminuten im Zeichen Stier statt. Damit ist dies genau der Bereich in deinem Horoskop, in dem die Energien des Neumondes und der Finsternis für dich fühlbarer werden.

Was aber passiert während Finsternissen, magst du dich vielleicht fragen? 

Wann immer Finsternisse auftreten, wird die Mondknotenachse aktiviert. Das ist der Fall, wenn sich Sonne und Mond in unmittelbarer Nähe der Mondknoten befinden, mit dem Mond und der Sonne am aufsteigenden Mondknoten.

Da die Mondknotenachse in der Astrologie gleichbedeutend mit der Schicksalsachse ist, fungieren die Mondknoten als Wegweiser für unser persönliches und kollektives Schicksal. Und die Finsternisse sind es, die unsere Entwicklung und Neuausrichtung dahingehend beschleunigen. Daher kann es wertvoll sein, uns die Konstellationen zu diesem Neumond in Stier näher anzuschauen.

Übertragen wir den Stier auf unsere Lebenszeit, so repräsentiert er …

… in der Astrologie jene ersten Jahre unseres Lebens, wo wir die ersten Laute von uns geben, wo wir anfangen, das Leben zu ertasten, zu erschmecken, zu erfühlen. Gleich einem Kleinkind, das z.B. nur das isst, was ihm auch wirklich schmeckt, und alles andere kategorisch ablehnt, lehrt uns der Stier, auch im Erwachsenenalter unsere körperlichen Sinne als Kompass zu nutzen.

Nutzen wir diesen Kompass, lernen wir zu unterscheiden, was wir als wertvoll oder wertlos erachten. Das ist auch der Grund, warum wir den Stier dem 2. Haus der immateriellen und materiellen Werte zuordnen. D.h. hier stehen auf der persönlichen Ebene all die Themen im Zusammenhang mit Finanzen, Besitz, Eigentum und materiellen Gütern im Vordergrund. So auch jene Themen, die mit Gefühlen von Wertigkeit, dem Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit, Sinnlichkeit und Vertrautheit verbunden sind.

Bei dieser Sonnenfinsternis dürfen wir unser Gefühl der Sicherheit stärken …

… und Verantwortung für unseren persönlichen Besitz und unsere Finanzen zu übernehmen. Es ist eine Zeit, in der wir unsere Beziehung zu Geld und Besitz neu bewerten und herausfinden wollen, was uns wirklich glücklich und erfüllt macht. Es ist auch eine Zeit, in der wir über neue Wege nachdenken können, wie wir unser Einkommen oder unsere Ertragskraft steigern können.

Hierbei ist es wichtig, uns allein auf das zu konzentrieren, was unser Selbstwertgefühl stärkt. Und dazu gehört, uns von den Dingen, Menschen oder Situationen zu trennen, mit denen wir nicht auf einer Wellenlänge sind, die nicht zu unserem Selbstwertgefühl beitragen, oder die uns ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln.

Finsternisse können Ereignisse bringen, die uns in eine Neubewertung zwingen. 

Wann immer ich über den Stier spreche, muss ich an die Wall Street und meinen Aufenthalt in New York vor einigen Jahren denken. Als ich durch die Wall Street schlenderte, staunte ich damals über die imposanten Gebäude, die die Straßen säumten. Und ich musste schmunzeln, als ich vor dem großen, bronzefarbenen Bullen, dem Wahrzeichen der Wall Street, stand, der von lauter Touristen umringt wurde, die nur eines wollten: Den Bullen mit ihrer Hand berühren, weil sie sich davon Glück in Geldangelegenheiten versprachen.

In meiner Wahrnehmung war also auf der einen Seite dieses vor Kraft strotzende, mächtige Finanzviertel, das so unzerstörbar schien, aber der Schein trügte. Denn nur wenige Gehminuten von der Wall Street entfernt, erreichte ich Ground Zero, das 9/11 Memorial mit seinen riesigen Erdlöchern, an deren Stelle einst die Twin Tower standen und wo heute mächtige Springbrunnen an die vielen Todesopfer erinnern.

Als ich vor diesen riesengroßen Erdlöchern stand, wurde ich still. 

Mich erfasste eine solche Demut und ein solches Mitgefühl für das, was einst dort passiert war, dass mir in dem gleichen Moment bewusst wurde, wie unsagbar fragil, wie zerbrechlich unser Leben ist, ganz zu schweigen von unserer Wirtschaft.

Und in solch fragilen Zeiten befinden wir uns jetzt, da reicht nur ein Blick auf das Weltgeschehen, um zu ermessen, wie plötzlich sich Dinge in unserem Leben ganz ohne unser Zutun verändern können. Und Beispiele dafür gibt es in der Welt derzeit genug, sei dies der Ukraine-Krieg, wo Menschen ihr Leben oder ihre Heimat verlieren, in Südafrika, wo aufgrund der Überschwemmungen der Notstand ausgerufen wurde oder in Shanghai, wo ein seit Wochen währender Mega-Lockdown die Menschen in ihren Wohnungen gefangen hält.

In meinen beiden Beiträgen, zum einen zur Jupiter-Neptun-Konjunktion in Fische, zum anderen im Jahresbeitrag 2022, sprach ich über die lichthaften- aber auch die schattenhaften und möglichen Auswirkungen dieser seltenen Planetenverbindung.

Wir sehen sie jetzt unter anderem in diesen Geschehnissen gespiegelt, …

… die sich uns im Außen zeigen. Solltest du gern mehr darüber erfahren wollen, findest du diese beiden Beiträge zur Jupiter-Neptun-Konjunktion in Fische und zum Jahresbeitrag 2022 hier verlinkt und auch als Artikel im Blog-Bereich.

Im Kontext dieser Ereignisse erinnert uns der Stier daran, unsere Ressourcen zu schützen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Schönheit in den einfachen Dingen zu sehen und unser Leben jetzt zu leben, ohne es auf später zu vertagen. Passend dazu stieß ich kürzlich auf einen Satz, der wunderbar zum Stier passt:

Wer die Gegenwart genießt, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit.

Dieser Satz ist so passend, weil der Stier – anders als alle anderen Tierkreiszeichen – sehr gut im Hier und Jetzt leben kann. Das ist der Grund, warum der Stier die Langsamkeit liebt, warum er eine schier unendliche Geduld hat und sich nur schwer aus der Reserve locken lässt.

Nur wenn man seine Geduld zu lange auf die Probe stellt, weiß er sich zu wehren, indem er entweder auf stur schaltet oder plötzlich losschreit. Das ist auf der einen Seite gut, weil diese Starrsinnigkeit dem Stier dazu verhilft, all das, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat, auch zu erreichen.

Als fixes Zeichen vermag er sich mit Geduld und Ausdauer etwas aufzubauen. 

Diese Hingabe erlaubt es ihm, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und seine Ziele langsam, dafür aber stetig zu erreichen. Auf der anderen Seite zeigt diese Starrsinnigkeit und Fixiertheit auch, dass er auf anstehende Veränderungen oft nur mit Widerwillen reagiert. D.h. der Stieranteil in uns ist jener Teil, der am liebsten alles so belassen und bewahren möchte, wie es gerade ist.

Aber dem Stier steht im Horoskop nicht umsonst der Skorpion gegenüber. 

Das ist die polare, unserem Stieranteil entgegengesetzt Kraft, die uns genau in den Lebensbereichen in unserem Horoskop in die Veränderung zwingt, die vom Stier und Skorpion repräsentiert werden. Bei dieser Sonnenfinsternis darfst du in diesen Bereichen deines Horoskops etwas Neues wagen oder neue Intentionen setzen. Hier sind langfristige Veränderungen im Gang, die mit Uranus in Stier angezeigt sind. Denn Uranus gesellt sich zu diesem Neumond dazu und vermag uns aufzeigen, wo etwas in Bewegung kommen darf.

Uranus ist der Planet, der uns aus unserer Komfortzone lockt, …

… und der uns zeigt, wo unser Leben zu festgefahren, gar zu monoton geworden ist. So ist er es, der unseren Freigeist weckt, der uns innerlich rastlos machen kann, damit wir uns aus der Erstarrung lösen.

Interessant kann es hier für dich sein, wenn du dir mal die Jahre 2014, 1995, 1976 oder 1957 in Erinnerung rufst. Das sind die Jahre, in denen jeweils am 29. April eine Sonnenfinsternis auf fast der gleichen Gradzahl stattgefunden hat. Somit könnte es für dich hilfreich sein, mal zu reflektieren, welche Themen dich damals beschäftigt haben, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was die aktuelle Sonnenfinsternis für dich bedeuten könnte.

In diesem Zusammenhang kann es auch hilfreich sein, wenn wir einen Blick auf Venus werfen, die die Regentin des Stiers und dieser Sonnenfinsternis ist. Venus befindet sich Seite an Seite mit Jupiter und Neptun in Fische. Venus, die das kleine Glück repräsentiert, steht hier in enger Verbindung mit Jupiter, der das große Glück repräsentiert. Und mit Neptun im Bunde bekommt diese Verbindung eine ziemlich mystische, gar traumhafte Note.

Es ist eine Verbindung, die für großes Gefühlskino sorgen kann. 

Vor allem dann, wenn dieser Neumond und die Sonnenfinsternis bspw. in deinem Horoskop das 7. Haus, also das Beziehungshaus, oder das 5. Haus, das Haus der Romantik, aktiviert.

Da Venus jedoch nicht nur für Liebe und Beziehungen steht, sondern auch für unsere Finanzen, unser Wohlbefinden und unsere Kreativität, können wir auch in diesen Bereichen von dieser wunderbaren Konstellation profitieren.

Denn das Planetenteam im Zeichen Fische hält keine negativen Aspekte zu anderen Planeten, vielmehr bildet es harmonische Aspekte zur Mondknotenachse bzw. Schicksalsachse und zu Pluto in Steinbock. Dazu gesellt sich auch Mars in Fische mit einem harmonischen Aspekt zum Neumond und Uranus in Stier.

Mit Pluto, dem Regenten des Skorpions, im harmonischen Aspekt zu Venus, Jupiter und Neptun in Fische, dürfte unsere Selbstliebe spürbar wachsen. Wo uns vielleicht vorher noch Ängste oder Unsicherheiten begleitet haben, dürfte unser Selbstvertrauen jetzt gestärkter sein.

Dies ist eine starke, gar leidenschaftliche Energie. 

Hier mag sich dir etwas offenbaren, hier magst du neue Antworten finden, die du nicht verpassen kannst. Diese Antworten erreichen dich weniger auf einer mentalen Ebene, vielmehr wirst du sie spüren. Du wirst spüren, ob dir dein Körper auf deine Fragen ein klares Ja oder ein klares Nein signalisiert.

Und mit Mars in Fische im harmonischen Aspekt zum Neumond und Uranus in Stier und mit Merkur, der jetzt in seinem eigenen Zeichen Zwillinge angekommen ist, können wir genau die Inspirationen erhalten, die wir vorher vermisst haben. Es kann sich so anfühlen, als würden wir uns noch …

… auf hoher See befinden, und endlich ist da Land in Sicht.

Dass Veränderungen auf der Agenda stehen, zeigt zudem auch Saturn in Wassermann, der im T-Quadrat zur Mondknotenachse steht, und der diesen Aspekt noch eine ganze Weile, bis in den Sommer halten wird. Saturn steht für Regeln, Strukturen und gesellschaftliche Normen. Diese können unserem Leben Halt und Richtung geben, können jedoch auch eine zwanghafte Seite haben, die einengend wirkt und neue Möglichkeiten im Keim erstickt.

Diese Konstellation unterstützt uns darin, das Zwingende und Einengende in unserem Leben zu erkennen, und uns, wo erforderlich, davon zu befreien, und Halt und Sicherheit vermehrt in uns selbst zu finden. Die Finsternisse, die uns in diesem Jahr und noch bis 2023 auf der Stier-Skorpion-Achse begleiten, unterstützen diese Entwicklung.

In diesem Zusammenhang fällt mir eine Legende ein, die mit einem Stern in Verbindung steht, der das Sternbild des Stiers prägt. Es ist Aldebaran, der hellste Stern, welcher die Umrisse des Stierkopfes zeichnet, und der auch als …

… das „Rote Auge des Stiers“ bekannt ist. 

In der Tradition der Stammesgruppe der Dakota-Sioux war Aldebaran ein Kind von Vater Sonne und seiner Mutter Rigel, einem Stern des Orion. Als Aldebaran den Weißen Büffel – sinnbildlich die Plejaden – jagen wollte –, zog er einen Baumstamm aus dem Boden, um sich daraus einen Speer zu fertigen. Das Loch, das durch das Rausreißen des Baumstammes entstand, erlaubte ihm einen Blick auf die Welt darunter und die Menschen, die dort lebten.

Aber in genau dem Moment, wo Aldebaran nach unten starrte, ergriff der weiße Büffel die Gelegenheit und stieß ihn durch das Loch hinunter und so stürzte Aldebaran auf die Erde. Großgezogen von einer alten, weisen Frau erlangte er schon bald den Ruf, Ungeheuer zu töten, die die Menschen plagten. Eines dieser Ungeheuer war die Schlange, die die Dürre verursacht hatte. Als Aldebaran die Schlange tötete, setzte sie einen großen Wasserstrom frei, der zum wunderbaren Mississippi wurde.

Was will uns diese Legende von Aldebaran und der Schlange sagen? 

Nehmen wir das Symbol der Schlange, so ist sie das älteste Symbol für Schöpfung und das wohl bekannteste Tier, das sowohl zerstören, als auch Leben erschaffen kann. Sie trägt das Gift in sich, womit sie zerstören kann, aber auch die Gabe der Häutung, womit sie sich erneuern kann. Damit spiegelt die Schlange die Rhythmen und Gesetze der Natur wider und erinnert uns daran, die eigene Macht zu erkennen und zu leben, ohne sie zum Nachteil anderer oder unserer Natur einzusetzen.

Erfahre in meinem Video mehr über die einzelnen astrologischen Konstellationen zu diesem Neumond, und welche Lebensbereiche diese Sonnenfinsternis in deinem Horoskop aktiviert. Viel Freude dabei!

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