Vom Webstoff unserer Träume – und was sie uns mitteilen möchten

Auf den ersten Blick fällt auf, dass im „Traum“ das Wörtchen „Raum“ enthalten ist. Was also ist es, was da nachts in uns Raum erhalten möchte? Und warum können wir all das, was dort in diesem Raum geschieht, nicht immer entschlüsseln? Was ist es außerdem, was uns viele Träume sofort wieder vergessen lässt, während uns andere ewig in Erinnerung bleiben?

Offenbar träumen wir in verschiedenen Qualitäten. Denn hier unterscheiden wir – wie im wahren Leben auch – zwischen den eher unwichtigen, alltäglichen Banalitäten und jenen eindrucksvollen Schlüsselerlebnissen, die noch lange Zeit in uns nachwirken.

Eine eher banale Qualität zeigt sich in unseren „Alltagsträumen“ 

All das, was wir im Laufe des Tages über unsere Sinne wahrnehmen, aber nicht gänzlich verarbeiten konnten, wandert ins Unterbewusstsein und wird teilweise in unseren nächtlichen Träumen sichtbar. Deswegen sind die Träume dieser Qualität zumeist verwirrend und bruchstückhaft. Es fällt uns schwer, sie in einen verständlichen Kontext einzubetten, und deswegen verbuchen wir sie – wie auch die meisten unserer alltäglichen Gedanken – mehr oder weniger als mentalen Abfall.

Etwas erkenntnisreicher sind wiederum unsere „Symbolträume“

Hier erinnern wir Symbole, deren Bedeutung sich uns nicht unbedingt direkt im Traum offenbart. Spätestens jedoch, wenn wir am Morgen erwachen und der Traum wieder ganz deutlich in unser Bewusstsein rückt, vernehmen wir – wenn wir ganz fokussiert bleiben – mit etwas Glück die ein oder andere Botschaft.

Dabei können die Symbole neben unterschiedlichsten Figuren und Farben auch Tiere, Pflanzen und Menschen umfassen. Oft stehen sie in Verbindung mit einer Lebenssituation, in der wir uns befinden und/oder die uns gerade herausfordert. Und so können solche Träume sowohl Gefühle von Erleichterung, Hoffnung und Freude in uns hervorrufen, indem sie uns wichtige Antworten auf aktuelle Fragen schenken. Oder uns auch mit unseren Sorgen und Ängsten konfrontieren, die zumeist in bedrohlich anmutenden Schreckensszenarien offengelegt werden.

Von prächtigen Farben, finsteren Gestalten, schamanischen Krafttieren bis hin zu menschlichen Schlüsselfiguren – ist alles dabei 

Was auch immer uns in diesen Symbolträumen begegnet, wirft uns letztendlich auf uns selbst zurück. Die Symbole sind wie Wegweiser, die uns zeigen, wo unsere Potenziale schlummern und was es im Einzelnen für uns zu tun gibt, um sie zum Leben zu erwecken. Sie sind wie Scheinwerfer, die bis in die dunkelsten Ecken unseres Unterbewusstseins reichen, um all das ans Tageslicht zu befördern, was unser seelisches Wachstum fördert.

Wertvolle Unterstützung zur Entschlüsselung nahezu aller Traumsymbole lassen sich bspw. in Internetportalen wie www.traumdeuter.ch oder www.schamanische-krafttiere.de finden.

Was aber verbirgt sich hinter den eher selten vorkommenden „Klarträumen“? 

Die Träume dieser Qualität sind im wahrsten Sinne des Wortes klar. Sie sind so klar, so überaus deutlich, dass wir das Gefühl haben, sie ganz real und mit all unseren Sinnen zu erleben. In einem solchen Klartraum sind wir so wach und unsere Sinne so geschärft, dass wir alles hautnah und mit jeder Faser unseres Körpers erleben – auf emotionaler Ebene oft sogar noch um ein Vielfaches potenziert.

In solchen Träumen bewegen wir uns in einem Raum, der uns irgendwie vertraut erscheint. Denn in diesem Raum treten wir in einen Dialog – zumeist mit einem Menschen, mit dem wir noch etwas Wichtiges zu klären haben.

In einem solchen Raum begegnen wir uns auf Seelenebene …

… was nichts weiter heißt, dass hier die nackte und absolut unverfälschte Wahrheit zum Vorschein kommt. Jede (Selbst-)Lüge und jede Maske, die wir im Tagesbewusstsein aufzusetzen pflegen, wird hier rigoros entfernt. Hier zeigt sich all das, wovor wir – aus Angst, wahrhaft gesehen zu werden –, üblicherweise unsere Augen und unser Herz verschließen.

Dieser Dialog zeugt von einer einzigartigen Qualität, weil wir uns hier in unmittelbarem Kontakt mit genau dem Seelengefährten befinden, der uns als wichtiger Spiegel dient. In diesem Dialog erfahren wir, an welchem Punkt unserer Bewusstseinsentwicklung wir aktuell stehen und was wir noch voneinander lernen dürfen.

Last but not least … noch ein paar Worte zu „Fremden Welten, Flashbacks & Visionsträumen“ 

Auch hier haben wir es mit der Kategorie „seltener Klartraum“ zu tun, nur dass der Raum in diesem Fall nicht von dieser Welt zu sein scheint. Es ist, als ob sich vor unserem inneren Auge eine riesige Leinwand aufspannt, die uns einen Einblick in fremde, surreale Welten gewährt: in paradiesisch anmutende, aber auch dunkle Welten, die uns allesamt auffordern, unsere tief sitzenden Ängste zu überwinden und unseren ganz persönlichen Schatz zu bergen.

Außerdem können die Träume dieser Kategorie, je nachdem, auf welcher Zeitachse sie sich befinden, ein emotionales Wiedererleben einer bereits vergangenen Situation hervorrufen oder aktuelle Lebensthemen mit künftigen, noch nicht stattgefundenen Ereignissen verknüpfen.

Führt der Traum in die Vergangenheit, so kann das Wiedererleben von Schlüsselerlebnissen von jeder vorstellbaren Gefühlsart sein und bis weit in vergangene Leben reichen. Träume wiederum, die aktuelle Lebensthemen mit künftigen, noch nicht stattgefundenen Ereignissen zu verknüpfen scheinen, tragen hingegen eine nicht zu unterschätzende Visionskraft in sich.

Fazit: Wenn wir auch im Traum ganz bei uns und offen wir neue Bewusstseinsräume sind, können unsere Träume nicht nur Wegbegleiter, sondern auch wertvolle Wegweiser für uns sein.

Wenn dich dieses Thema anspricht, und du gerne mehr über die Signalkraft bedeutender Träume erfahren möchtest, möchte ich dir – aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfend – mein neues Buch ans Herz legen: Montblanc – Wenn das Herz auf seinen Spiegel trifft

Viel Freude beim Lesen wünscht dir
Deine Ute