Vollmond in Fische – Nur im ruhigen See spiegelt sich das Licht der Sterne

Ein Tag vor der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche und damit ein Tag, bevor die Sonne von der Jungfrau in das kardinale Zeichen der Waage wechselt, schenkt uns dieser Vollmond eine Zeit der Stille, des Innehaltens und des Öffnens für das, was uns als nächstes erwartet.

Dieser Vollmond in Fische findet auf 28 Grad statt, also in den Endgraden dieses Zeichens und damit auch in den Endgraden des astrologischen Tierkreises. Denn mit den Fischen schließt bekanntlich der astrologische Tierkreis.

D.h. hier kommen wir mit einer Energie in Kontakt, die uns darin unterstützt, uns auf einer tiefen Ebene dem hinzugeben, was wir zum Abschluss gebracht haben. Vergleichen ließe sich diese Energie z.B. mit dem Ankommen an einem neuen Ort, dem Ankommen in einer neuen Lebenssituation und dem Gewahr-werden dessen, was erreicht worden ist. Eine Art Pause, um das Erlebte zu integrieren und neue Kraft für die nächsten Schritte zu tanken.

Stell dir dazu beispielhaft vor, wie du gerade deinen Stimmzettel ausgefüllt …

… und in die Wahlurne geworfen hast. Du hast deine Wahl, deine Entscheidung bereits getroffen. Und jetzt geht es nur noch darum, abzuwarten, wie sich die Dinge im Außen entwickeln. Du bist der Zuschauer, die Zuschauerin dessen, was sich auf der Bühne abspielt. Du musst nichts mehr tun, außer beobachtend zu bleiben – innen wie außen.

Denn dieser Vollmond steht ganz im zutiefst spirituellen und mystischen Zeichen der Fische, jenem Zeichen, das Neptun regiert. Und Neptun selbst geht eine Verbindung mit dem Mond ein. Wenn du also diese Zeit nutzt, ganz bei dir zu sein und tief in dich zu lauschen, können dich in diesen Tagen …

… intuitive Botschaften erreichen, die du jetzt zu hören bereit bist.

Davon zeugt auch das Fehlen des Elements Feuer zu diesem Vollmond, wie wir im Diagramm sehen können. Feuer steht für Aktion, Bewegung, aber wenn das Feuer fehlt, dann dürfen wir empfänglich, abwartend bleiben. Nicht umsonst ist die weibliche Energie zu diesem Vollmond betont, wie auch die Elemente Erde, Luft und Wasser, die uns körperlich erden, geistig reflektieren und mit unseren Gefühlen verbinden lassen.

Von einem Vollmond sprechen wir immer dann, wenn sich Sonne und Mond am Himmel exakt gegenüberstehen, so wie zu diesem Vollmond, mit dem Mond auf 28 Grad im Zeichen Fische und der Sonne im gegenüberliegenden Zeichen Jungfrau.

Damit aktiviert und beleuchtet der Mond jene Lebensbereiche …

… in deinem Horoskop, also jene astrologischen Häuser in deinem Geburtshoroskop, wo sich 28 Grad Fische und 28 Grad Jungfrau erstrecken. Denn bei jedem Vollmond geht es darum, die polaren, also entgegengesetzten Kräfte in dir auszugleichen, die durch die Gegenüberstellung der jeweiligen Zeichen, in diesem Fall von Fische und Jungfrau repräsentiert werden.

Diese beiden Zeichen sind es, die im Rampenlicht stehen und nach unserer Aufmerksamkeit rufen. Vor allem der Vollmond in Fische vermag tief in unser Unbewusstes strahlen und unser Bewusstsein für ein Thema weiten, das mit dem gegenüberliegenden Zeichen der Jungfrau in Verbindung steht, und das ist unser Alltag, unsere Arbeit und unsere Gesundheit. D.h. die Energie ist besonders aktiv und konzentriert zwischen diesen beiden Zeichen und Häusern in deinem Horoskop.

Es ist wie ein Hin- und Hergerissen-sein zwischen diesen beiden Polen. 

Und wie immer im Leben ist es oft diese innere Reibung, dieser Schleifstein, der aus einem Sandkorn inmitten einer Meeresmuschel eine Perle entstehen lässt.

Neptun, der wie vorhin erwähnt, eine Verbindung mit diesem Mond eingeht – wurde bereits von den alten Römern als Gottheit verehrt. Er entsprach dem griechischen Wassergott Poseidon, dem Gott der fließenden Gewässer, der Meere und des Wetters. In den häufigsten Fällen trägt er einen Bart, in der Hand hält er einen Dreizack und steht auf einer Muschel, die von Meerpferden gezogen wird.

Was aber möchten uns diese Bilder vermitteln? 

Das Zeichen der Fische und das Meer zeugen von der unendlichen Weite, dem Überwinden irdischer Begrenzungen, indem wir auf den Fluss des Lebens vertrauen, ohne uns von äußeren Lebensumständen aus der Bahn werfen zu lassen. Nicht umsonst steht Neptun als der Regent der Fische für die bedingungslose, allumfassende Liebe, das tiefe Vertrauen, so auch für unsere spirituellen Erfahrungen und Träume. Im Zeichen der Fische heben wir uns über unsere irdischen Grenzen hinweg, betreten neue Bewusstseinsräume.

Schauen wir uns wiederum die Jungfrau an, die den Fischen gegenübersteht, so tut sie sich mit dem Vertrauen und dem tiefen Einlassen eher schwer. Vielmehr tut sie alles dafür, damit ihr Leben in strukturierten und geordneten Bahnen abläuft. D.h. sie liebt es zu organisieren, zu planen und nichts dem Zufall zu überlassen. Dass damit das Leben an Fahrtwind verliert und so mancher Traum, so manches Abenteuer auf der Strecke bleibt, liegt auf der Hand.

Franz Kafka, der 1920 ein kleines Prosastück, namens „Poseidon“ veröffentlichte, …

… war sich wahrscheinlich damals gar nicht dessen bewusst, wie gut es ihm gelungen ist, in seinem Werk das Wesen dieser entgegengesetzten Zeichen – Jungfrau und Fische – einzufangen.

In seinem Prosastück sitzt Poseidon an seinem Arbeitstisch, in den Tiefen der Weltmeere und stellt allerlei Berechnungen über die Gewässer an, die er zu verwalten hat. Für diese umfangreiche Arbeit könnte er auf Hilfskräfte zurückgreifen, erledigt sie aber lieber selbst. Und so nörgelt er und ist unzufrieden darüber, dass er selbst keine Zeit hat, die Meere zu bereisen. Auch all seine Überlegungen, wie er seine Situation optimieren könnte, führen zu keinem Ergebnis, weil er an seiner Arbeit und seinem routinierten Tagesablauf festhält.

Und so rechnet er ununterbrochen weiter und hat vor lauter Geschäftigkeit die Meere selbst kaum gesehen. So kommt er zu dem trügerischen Schluss, dass er bis zum Weltuntergang warten muß, bis sich ein stiller Augenblick ergibt und er endlich eine Rundfahrt über das Meer machen kann. Was aus dieser Geschichte so bildhaft hervorgeht, ist die misstrauische, unzufriedene und nörglerische Seite unseres Menschseins – analog zur Jungfrau. Jene Seite in uns, die gerne vertrauen möchte, sich jedoch zuweilen schwer damit tut.

Damit lädt uns dieser Vollmond ein, uns im Vertrauen zu üben, …  

und in ein Gleichgewicht zu finden, zwischen dem Wunsch, den Überblick in unserem Alltag wahren zu wollen, als auch dem Wunsch, mehr Weitblick in unserem Leben zuzulassen. Es gibt im Englischen eine schöne Redewendung – “There are no signposts in the sea“ (Auf dem Meer gibt es keine Richtungsweiser). Es sei denn, wir vertrauen, wie die Seefahrer früher darauf, dass die Sterne, die uns den Weg weisen, immer da sind, und dass wir sie umso besser sehen können, desto dunkler die Nacht.

Dazu erhalten wir zu diesem Vollmond mit Neptun an der Seite eine wunderbare Unterstützung. Dies kann bedeuten, dass du dir mehr Auszeiten gönnst, dass du das Bedürfnis verspürst, mehr zu schlafen, und dass du darauf vertraust, dass du die wirklich wichtigen Dinge in deinem Alltag erledigen wirst – auch ohne eine To-Do-Liste vorher angefertigt zu haben.

Denn wie oft ist es dir schon passiert, dass du eine To-Do-Liste erstellt hast, …

… und dann ist doch alles irgendwie anders gekommen, als du es geplant hast? Vertraue einfach darauf, dass dir das, worauf es ankommt, gleich der Sonne in Jungfrau, nicht entgehen wird. Du wirst es körperlich spüren, worauf es ankommt.

Achte also in diesen Tagen ganz besonders gut darauf, wofür du deine Energie einsetzt. Denn der Mond in Fische ist sehr sensitiv, macht uns sehr empfänglich, dünnhäutig und intuitiv. Und es wäre schade, wenn du dich in Ablenkungen verlierst, und die Botschaften überhörst, nicht fühlst oder siehst, die dich jetzt – sei es im Traum, in einer Meditation oder durch Zeichen im Außen – erreichen wollen.

Eine weitere wichtige Konstellation zeigt sich zu diesem Vollmond …

… im harmonischen Lufttrigon –, das Saturn in Wassermann, Mars in Waage sowie Lilith mit dem aufsteigenden Mondknoten in Zwillinge bilden. Mit den Luftzeichen ist immer viel geistige Bewegung im Spiel. Es kann sich so anfühlen, als sei unser Kopf voller Ideen und Gedanken. Denn die Luftzeichen stehen sinnbildlich für einen regen Informationsfluss, für eine intensive Kommunikation, für insgesamt viel Bewegung in unseren Beziehungen und Gesprächen. Und da Saturn in Wassermann hier involviert ist, geht es dabei um Reales, Wahres, Praktikables und Zukunftsorientiertes.

Mit Mars in Waage erhalten wir zudem die Chance, auch Dinge anzugehen oder anzusprechen, die unbequem sind. Denn die Waage geht gerne ins Gespräch, tut sich ihrer Natur nach aber eher schwer damit, auf Konfrontationskurs zu gehen. Mit Mars in Waage jedoch können wir den Reiz verspüren, ganz ohne Vorwarnung von einer passiven und versöhnlichen zu einer wütenden und angriffslustigen Seite zu wechseln.

Die andere wichtige Konstellation zu diesem Vollmond ist – und zwar zusätzlich zum Lufttrigon –, dass Saturn und Lilith jeweils ein Sextil zu Chiron in Widder bilden.

Diese Figur ist als die Drachenfigur – oder auch der blaue Drachen – bekannt. 

Dabei spielt Chiron, der an der Spitze des Drachens liegt, eine wichtige Rolle. Er ist es, der in die harmonische Trigon-Figur – dem großen Dreieck, wie hier zu sehen – eine gewisse Spannung reinbringt, die dazu beitragen kann, unser Bewusstsein zu heben, was wiederum unsere Suche nach konstruktiven Lösungen fördert.

Chiron steht für unseren Schmerzpunkt. Und in dieser Konstellation an der Spitze der Drachenfigur steht er für den kritischen Punkt – in der Physik auch als die kritische Masse bekannt. Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass – nachdem ich den Begriff „kritische Masse“ einfach mal gegoogelt habe –, u.a. folgende Definition erhielt.

„Die kritische Masse ist die Mindestmenge an benötigtem, spaltbarem Material, damit es zur Kettenreaktion kommen kann“.

Ohne von Physik viel zu verstehen, musste ich unweigerlich an unsere aktuelle gesellschaftliche Spaltung denken. Die 3 Gs, die dafür sorgen, dass viele an ihren Schmerzpunkt geführt werden, und sich dadurch verleitet sehen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun möchten.

Solltest du meinen Podcast regelmäßig verfolgen, hast du vermutlich mitbekommen, dass ich vor kurzem meinen Lebensmittelpunkt von Bonn nach Teneriffa verlagert habe. Eine schöne Entwicklung, die sich hier vor kurzem aufgetan hat, ist, dass der Oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln die Einschränkungen für Ungeimpfte und sämtliche 3G-Regeln als verfassungswidrig erklärt und damit außer Kraft gesetzt hat.

Dennoch lassen sich hier viele Menschen impfen, nur mit dem Unterschied, dass sie es freiwillig tun und es nicht groß thematisieren.

Jeder tut, was er für richtig hält, ohne Selbiges vom Anderen zu erwarten.

Und darum geht es: Um diese Freiwilligkeit, diese Selbstbestimmung. Damit fördert Chiron – der individuelle Schmerzpunkt in uns – unsere Bereitschaft und unseren Mut, zu unserer persönlichen Meinung zu stehen. Eine Drachenfigur mit Chiron an der Spitze zeigt uns, wo wir bereit sind, unseren persönlichen Drachen steigen zu lassen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Merkurs Stellung in Waage, dem Planeten, der u.a. unsere Gedanken und unsere Kommunikation lenkt. Mit dem Trigon zu Jupiter in Wassermann haben wir gute, zukunftsweisende Gedanken und können uns mit Leichtigkeit für verschiedene Meinungen und Weltanschauungen öffnen. Aber mit dem Quadrat zu Pluto in Steinbock kann sich auch so manch pessimistischer, zwanghafter Gedanke einschleichen, der es uns erschwert, die Gedanken und Meinungen anderer zuzulassen.

Daher sind wir einmal mehr angehalten, auf das zu achten, was wir aussenden, …

… denn früher oder später fällt es auf uns zurück. Um weitere Hinweise über Merkur in Waage zu erhalten, ist es wichtig, auch einen Blick auf Venus zu werfen, die sich im Zeichen Skorpion befindet. Jenem Zeichen, das einst Mars regierte, bevor Pluto im Jahre 1930 entdeckt wurde. Schauen wir uns wiederum an, wo Mars steht, so befindet er sich, wie bereits erwähnt, im Zeichen Waage, dem Zeichen, das Venus regiert.

Damit stehen Venus und Mars in gegenseitigem Empfangsmodus. Zudem befinden sich beide den astrologischen Würden nach im Exil, und dürfen jetzt Eigenschaften entwickeln und ausleben, die ihnen fremd sind. Venus in Skorpion darf sich für fremde Hilfe öffnen und anderen vertrauen lernen, Mars in Waage darf sich kooperationsfreudiger zeigen und lernen, in einer Konfrontation ein gewisses diplomatisches Geschick zu wahren.

Machen wir uns zudem bewusst, dass sich Venus in Skorpion auf eine exakte Opposition zu Uranus in Stier zubewegt und darüber hinaus das herausfordernde Quadrat zu Saturn in Wassermann hält, …

… so befindet sich diese Venus alles andere als in Jubelstimmung. 

Denn sie muss Regeln befolgen, analog zu Saturn, über die sie sich, analog zu Uranus, am liebsten hinwegsetzen möchte. Damit wird ihre Geduld geprüft und sie darf sich ihrer Eigenverantwortung im Leben noch mehr bewusstwerden.

Unter dieser Konstellation mag sie die Erfahrung machen, dass sie keine Unterstützung im Außen erfährt, dass sie alles alleine managen darf, und das kann sie verärgern und allein fühlen lassen. Denn sie sucht nach Hilfe, nach Unterstützung, nach Menschen, denen sie vertrauen kann, gerade jetzt, da sie sich im Zeichen Skorpion befindet und nach Menschen Ausschau hält, die authentisch sind, und die ganz und gar zu ihrer Wahrheit stehen.

Venus in Skorpion gleicht der Königin im Exil, die auf fremde Hilfe angewiesen ist. 

Und diese Hilfe kann zu diesem Vollmond ausbleiben. D.h. sie ist jetzt angehalten, die Dinge nicht persönlich zu nehmen, ihr Ego zurückzunehmen und das Beste aus der Situation zu machen. Denn jede Unzufriedenheit, die sich jetzt breit macht, vermag spätestens Ende September ein willkommenes Ende finden, wenn Venus unterstützende Aspekte bildet, und zwar ein Trigon zu Neptun in Fische und ein Sextil zu Pluto in Steinbock.

Erfahre in meinem Video mehr über die einzelnen astrologischen Konstellationen zu diesem Vollmond, und welche Lebensbereiche er in deinem Horoskop aktiviert. Viel Freude dabei!

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