Seelenpartner = Spiegelpartner! Was wir von ihnen lernen können

Wir alle suchen sie: Die eine große wahre Liebe! Nur die wenigsten finden sie.  Warum ist das wohl so? Warum erleben wir sie nicht, wenngleich die meisten Menschen doch davon träumen? Ist es nur eine Illusion, ein Ideal, dem wir nachstreben, und welches es in Wirklichkeit so überhaupt nicht gibt?

Meiner Meinung nach tragen wir das Potenzial dieser wahren Liebe in uns. Es liegt allein an uns, ob wir diesem Keim in uns einen fruchtbaren Boden bereiten oder ob wir ihn verkommen lassen.

Dieser Keim ist das, was ich WAHRHEIT nenne. 

Die nackte und unverfälschte Wahrheit darüber, wer wir tief in unserem Wesenskern sind. Solange wir diesen wahren Wesenskern vor uns und dem Anderen verstecken, hat die wahre Liebe in der Tat keine Chance!

Was können wir also tun? Was kannst du tun, um dich der wahren Liebe in dir und dem Anderen – deinem Herzenskandidaten – anzunähern?

Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann folgendes: Dass das Verbergen von Gefühlen zu nichts Gutem führt. 

Und dass alles Verdrängte sich früher oder später bemerkbar macht. Spätestens dann, wenn uns im Außen durch unser Gegenüber der klare Spiegel vorgehalten wird. Jener unmissverständliche Spiegel, der uns auffordert, ganz genau hinzuschauen, wo wir uns etwas vormachen.

Die Frage ist nur: Wie erkennen wir unseren Spiegel? Was hat es mit dem Spiegelgesetz auf sich? 

Meiner Beobachtung nach missverstehen viele das Spiegelprinzip, auch wenn sie so tun, als hätten sie es „verstanden“. Problem ist nur, dass der Verstand nicht die ersehnten Antworten liefert. Denn das Arbeiten mit dem Spiegel ist vor allem ein Weg des Fühlens. 

Wenn wir fühlen, was der Andere in uns auslöst, dann erst kommen wir dem Wesen des Spiegels näher. Erst dann hören wir auf, mit dem Finger auf den Anderen zu zeigen und fangen allmählich an, uns selbst zu reflektieren. Erst dann wird uns die eine große Wahrheit bewusst, dass wir nicht dafür verantwortlich sind, was wir in dem Anderen auslösen, sondern ausschließlich dafür, was der Andere in uns auslöst!

Somit gilt: Wer das Spiegelgesetz in einer Beziehung versteht, ist zwar klar im Vorteil. Wer es auch noch zusätzlich fühlt, schafft erst die Grundlage für wahre Selbsterkenntnis und Heilung.

Was aber möchte da genau gefühlt werden? Wie funktioniert Fühlen überhaupt? 

Viele sind überfordert, wenn es um das Fühlen geht. Sie meinen zu fühlen, in Wahrheit denken sie aber nur zu fühlen. 

Geht es dir hier ähnlich? Ertappst du dich auch immer wieder dabei, dass du etwas sagst oder tust, was so gar nicht deinem inneren Gefühl entspricht. Und doch tust du es, weil du dich einfach nicht traust, dein wahres Gefühl nach außen zu tragen?

Wenn du dich in meinen Fragen wiederfindest, dann dient dieses „Dir-selbst-und-dem Anderen-etwas-vormachen“ nur einem Zweck: von deiner sensitiven, verletzlichen und bedürftigen Seite abzulenken. Deswegen denkst du viel lieber, anstatt dich selbst zu fühlen. 

Und auch wenn du es jetzt vielleicht nicht gerne hören magst, so ist es doch der Spiegel in Form deines aktuellen Partners oder deines ersehnten Seelenpartners, der dir deine blinden Flecken aufzeigt. Er zeigt dorthin, wo du freiwillig niemals hinschauen würdest …

… auf deinen SCHATTEN = auf deinen SCHMERZ! 

Aber bevor sich dieser Schmerz zeigen kann, der deinen wahren Wesenskern entblößt, durchläufst du erfahrungsgemäß die nachfolgenden Schichten:

Ausgehend von Widerstand über Wut hin zu Traurigkeit und Angst davor, dich deiner unerfüllten Sehnsucht und damit deinem tiefsten Schmerz zu stellen. Jenem Schmerz, der dir deine unerfüllte Sehnsucht, deine Selbsttäuschungen und deine hinderlichen Glaubenssätze erst so richtig bewusst macht und mit all deinen Sinnen fühlen lässt. Und das tut weh!

Insofern braucht es deinen Mut zur Ehrlichkeit. Schau dir an, was in dir hochkommt, wenn dich dein Gegenüber wütend oder traurig stimmt. Betrachte die aufkommenden Glaubenssätze genauso wie die Urteile, die du fällst.

Bist du bspw. wütend oder traurig, weil sich dein Gegenüber gerade überheblich oder desinteressiert verhält? Dann versuche diese Situation einfach mal positiv zu deuten, indem du z.B. „überheblich“ mit „selbstsicher“ und „desinteressiert“ mit „in sich ruhend“ übersetzt.

Und dann frage dich, in welchen Lebenssituationen dir genau diese Selbstsicherheit und/oder diese innere Ruhe fehlt? 

Fühle außerdem mal rein, was diese gesamte Situation mit dir macht. Fühlst du dich vielleicht klein oder einfach nicht gesehen? Kommen da möglicherweise solche Glaubenssätze in dir hoch, wie z.B.: „Ich bin es nicht wert, beachtet oder geliebt zu werden“ oder „Er ist klüger, besser, wertvoller als ich“? Spätestens dann ist es an der Zeit, diese kontraproduktiven Glaubenssätze in dir ganz bewusst durch neue zu ersetzen, wie bspw.: „Ich liebe mich. Ich glaube stets an mich. Das, was ich kann und leiste, ist überaus wertvoll“ o.ä.

Überprüfe auch, was du an dem Anderen beneidest! 

Denn hinter dem Neid verbirgt sich eine stillheimliche Bewunderung, die dir zeigt, dass in dir noch Ressourcen schlummern, die du noch nicht in vollem Umfang lebst. Schau einfach mal, wo es dich „hinträumt“? Welche Vision in dir noch verwirklicht werden möchte? Und wo es dir genau dafür noch an Stärke, Mut und Selbstdisziplin fehlt?

Frage dich immer wieder, was dir das Geschehene zeigen möchte, was du daraus lernen kannst. Indem du die Lernlektionen dahinter erkennst und fühlst, heilst du die alten Prägungen aus deiner Vergangenheit. Durch diese innere Befreiung schaffst du Raum für ein neues Sehen, ein neues Betrachten deiner Lebensumstände.

Indem du erkennst, dass nichts zufällig geschieht, und dass alles, was dir im Leben widerfährt, ein Spiegel deiner unbewussten Überzeugungen ist, befreist du dich von deiner Opferrolle. Und beginnst dein Leben, deine Beziehungen mit vollkommen neuen Augen zu betrachten.

Nachfolgend ein Bild, welches das Spiegelgesetz beispielhaft veranschaulicht (Quelle: Grafik aus dem Buch „Das Lebensspiel“ von Irene und Thomas Frei)

In obigem Bild verbirgt sich hinter dem aufgesetzten Lächeln des Mannes seine verdrängte Wut. Diese unterdrückte Wut in ihm ist es, die ihm seine Partnerin zurückspiegelt. Rein energetisch betrachtet, kann sie gar nicht anders!

Übertragen auf dich heißt dies, dass es wichtig ist, dir deine verdrängte Wut bewusst zu machen. Denn dahinter verbirgt sich ein Schmerz, der sich aus verdrängtem Kummer, aus verdrängten Wünschen/Sehnsüchten und hinderlichen Lebenseinstellungen speist.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine erkenntnisreiche, heilsame Zeit und ein tiefes Einlassen auf das, was dich gerade bewegt. Möge die wahre Liebe, die du für dich und dein Leben empfindest, von Tag zu Tag mehr erblühen❣️

Wenn dich dieses Thema anspricht, und du gerne noch mehr über die Kraft des Beziehungsspiegels erfahren möchtest, lege ich dir mein neues Buch ans Herz:

„Montblanc – Wenn das Herz auf seinen Spiegel trifft“ … hier geht´s zur Leseprobe

Herzlichst,
Deine Ute